See mit sich spiegelnden Bäumen

Naturschutzgebiet „Schnakenpohl“

Der „Schnakenpohl“ nimmt im Kreis Minden-Lübbecke unter den inzwischen 62 Naturschutzgebieten eine ganz besondere Stellung ein. Erstmals 1936 als Schutzgebiet ausgewiesen, ist er das älteste Naturschutzgebiet im Kreis und auch einer der „Veteranen“ im Land Nordrhein-Westfalen. Außerdem stellt er als „Heideweiherbiotop“ deutschlandweit einen von Natur aus sehr seltenen Lebensraum dar.

In der Vergangenheit drohte dieses wertvolle Gebiet mehrmals auszutrocknen und zuzuwachsen. Eine umfangreiche Ausbaggerung 1974 konnte eine Verlandung zwar aufhalten, aber im Laufe der folgenden Jahrzehnte nicht gänzlich verhindern.

Hier haben es die Varler Bevölkerung, der Heimatverein, die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Minden-Lübbecke und alle Naturfreunde Dr. Heinz Bremer zu verdanken, der in seinem weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt gewordenen Buch „Aus Gletschereis gewachsen…“ u. a. auf die Bedeutung des „Schnakenpohls“ als eiszeitliches relikt und seltenen „Heideweiherbiotop“ eingegangen ist. Das vorgenannte Buch – inzwischen leider vergriffen – wurde in einer Gesamtauflage von rund 1.600 Exemplaren vom Heimatverein herausgegeben. Man kann dieses Werk auch als eine Initialzündung für die danach eingeleiteten umfangreichen Entwicklungs- und Renaturierungsmaßnahmen des Kreises bezeichnen, die auf Antrag und in Abstimmung mit dem Heimatverein Varl-Varlheide durchgeführt worden sind. Ziel dieser Naturschutzmaßnahmen ist es, in Kenntnis der biologischen Abläufe wertvolle, seltene Lebensräume zu erhalten und somit auch den ursprünglichen Charakter des Heideweiher-Biotopes soweit wie möglich wieder herzustellen und zu bewahren.